Donnerstag, 27. Januar 2011

Gedenke des Todes


GEDENKE DES TODES


O denk daran! Der Tod ist wie ein Kern
In dir und deinem Tagewerk verborgen,
Wie Haselnuß und heller Apfelstern,
Wie Pflaumensamt ihn einhüllt bis zum Morgen,
O denk daran, es nützt dir keien Flucht,
Er lebt in dir wie in der süßen Frucht.

Im vollen Fleische mästert er und nährt
Sich heimlich von den klaren, zarten Säften
Der Jugend erst, bis langsam aufgezehrt
Du nichts als Schale bist den matten Kräften,
Bis du den Herbst erwartest, der dich fegt,
Mit Sturm zum Haufen gelben Laubes trägt.

Er ist Vollendung auch. Dem braunen Rot
Der Hagebutte gleicht er nach der Rose.
Wie voller Mond so rund erscheint der Tod,
Wenn er begriffen wird im späten Lose
Als Inneres, gefältet tiefer Sinn
Der Knospe nur, die ich im Anfang bin.

Vergiß es nicht! Der Tod ist wie ein Kind
In deinem Leib, du speisest mit dem Schlage
Des Bluts ihm die Geburt, doch maulwurfsblind
Durchwühlst du noch die Erde deiner Tage.
Vergiß es nicht, er löst dir dein Gesicht,
Es dunkelt schon, du aber stehst im Licht.

Oda Schäfer - Gedenke des Todes

Sonntag, 9. Januar 2011

Zitate




Wieder mal


Gestern hab ich mich wie Shit gefühlt. Heute bin ich zwar übermüdet, aber besser gelaunt aufgewacht. Und jetzt fühl ich mich schon wieder so wie letzte Woche. Wie letzten Mittwoch.


Blue Monday


Manchmal trifft der Begriff blue monday einfach nur wie die Faust aufs Auge.
Heute ist genau so ein Tag.
Ich kann es nicht erklären, aber heute ab ich ganz besonders das Gefühl, nur hier zu sitzen und darauf zu warten, dass die imaginiäre Schulglocke klingelt und ich endlich nach Hause darf. Ist schon irgendwie komisch. Ich mag meine Arbeit, ich mach sie ja so zu sagen auch freiwillig, aber ich hab trotzdem das Gefühl, ich sitze hier nur meine Zeit ab. Was nicht immer negativ zu verstehen ist. Denn was macht man sonst den ganzen Tag. Man beschäftigt sich, verdient sich etwas und wartet darauf, dass man nach Hause kann. Auch wenn da gar nichts besonderes auf mich wartet. Es gibt mir aber ein besonderes Gefühl. Und ein paar Stunden Zeit, bevor es wieder von vorne losgeht. Und das Tag für Tag. Jahr für Jahr. Immer und immer. Bis in alle Ewigkeit...
Oder zumindest so lange, bis man einfach so leben kann und will...
Wie auch immer, es geht heute einfach mal nur darum, dass ich das Gefühl habe, das es um nichts geht. Bis morgen. Dann sieht die Sache schon wieder anders aus. Vor allem, weil dann Dienstag ist, und
blue monday als Begriff ausgedient hat - zumindest bis nächsten Montag.

New York Dreams




Manchmal sehe ich mich ganz deutlich an diesem einen bestimmten Ort. Manchmal überkommen mich aber auch Zweifel. Nicht unbedingt an dem Ort oder mich an diesem Ort, sondern mehr in Richtung: Wie soll ich da jemals hinkommen? Die Wege die ich gehe sind nicht besonders lang, ich laufe im Kreis, vor und zurück. Aber weiter komme ich nicht. Fakt ist, ich bin im letzten Jahr ganz stehen geblieben. Schon das Jahr davor habe ich ganz langsam einen oder mehrere Gänge zurück genommen. Und dann bin ich irgendwann einfach ganz stehen geblieben. Ich sah keinen Sinn mehr. Es muss aber wohl noch etwas da gewesen sein, sonst würde ich jetzt bestimmt auch nicht darüber nachdenken...

Also, wie komme ich dahin wo ich hin will ohne mich bei dieser Reise zu verlieren?

Mittwoch, 5. Januar 2011

Anders ist anders


Manchmal, da gibt es einfach Tage, da wache ich auf und alles fühlt sich wie immer an. Aber bald schon merke ich, dass ich mich da wohl getäuscht habe. Nämlich dann, wenn jemand die Seifenblase zerplatzen lässt, in der ich mich befinde. Und plötzlich ist alles anders. Bunt und grell und laut. Angst. Angst kommt in mir auf. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, einfach anders zu sein. Angst, mir selbst nicht zu reichen. Angst, keine Chance zu bekommen, es nochmal zu versuchen. Denn dieser Moment bleibt für immer. Unauslöschbar. Ich sehne mich zurück nach dem Leben in der Seifenblase. Da war es gemütlich und ruhig. Und obwohl es sich nicht um Panzerglas gehandelt hat, habe ich mich vor Einflüssen von Außen schützen können. Nun ist es eben anders. Ich mag anders nicht. Andererseits will ich das alles endlich anders ist. Anders ist eben anders.